Since the very start of its activities, Mawjoudin (We Exist), our Tunisian partner organization has used art as a form of expression, and as a tool in its fight for human rights. Earlier this year, Mawjoudin began organizing drama therapy sessions for a group of LGBTIQ+ people as part of the Mental Health and Empowerment Project. The leader of the bimonthly group is a psychologist, filmmaker and actress. Combining all her different practices, her skills and her knowledge, she creates a space that allows for explorations and connections to take place.
How does this work?
Applying methods used in theatre, participants are given the chance to learn more about themselves and about each other. The group facilitates the practice of empathy, so that participants may become more aware of their own feelings and the feelings of others around them. Among other things, group dynamic allows and helps to understand and practice the application of solidarity and sharing. Participants are not only sharing and exchanging problems following their own struggles, they also learn new strategies from each other.
Why is there a need for such an activity?
In a country where LGBTIQ+ people are still criminalized, access to mental health support for queer individuals is still very restricted. Due to fear of discrimination and stigmatization, queer individuals avoid reaching out to mental health services outside of Mawjoudin. The drama therapy group is an empowering tool for strengthening self-worth and increasing self-confidence, which is very much required in such hostile environment. The LGBTIQ+ community in Tunisia is in need of such safer spaces in order to break the isolation. The group offers a space for healing, for mental health support and for growth.
The project is supported by the Hirschfeld-Eddy-Foundation, the human rights organization of the LSVD.
Tunesien: Dramatherapie zur Verbesserung der psychischen Gesundheit
Bericht vom Projekt für psychische Gesundheit und Empowerment in Tunesien
Unsere tunesische Partnerorganisation Mawjoudin (We Exist) hat seit Beginn ihrer Arbeit Kunst als Ausdrucksform und als Instrument in ihrem Kampf für Menschenrechte eingesetzt. Anfang dieses Jahres begann Mawjoudin im Rahmen des Projekts für psychische Gesundheit und Empowerment damit, Theatertherapiesitzungen für LGBTIQ+-Personen zu organisieren. Die Leiterin der zweimonatlich stattfindenden Gruppe ist Psychologin, Filmemacherin und Schauspielerin. Durch die Kombination all ihrer verschiedenen Erfahrungen, Fähigkeiten und Kenntnisse schafft sie einen Raum für Erkundungen und persönliche Beziehungen.
Wie funktioniert das?
Mithilfe der Nutzung von Theatermethoden können die Teilnehmenden mehr über sich selbst und über andere erfahren. Dadurch wird das Einfühlungsvermögen in der Gruppe gefördert, Teilnehmende werden sich ihrer eigenen Gefühle und der Gefühle der anderen um sie herum besser bewusst. Die Gruppendynamik ermöglicht und hilft dabei, die Bedeutung von gelebter Solidarität und von Teilen zu verstehen und zu üben. Die Mitglieder der Gruppe teilen nicht nur ihre eigenen Probleme und tauschen sich aus, sondern sie lernen auch neue Strategien voneinander.
Warum gibt es einen Bedarf für eine solche Aktivität?
In einem Land, in dem LGBTIQ+-Menschen immer noch kriminalisiert werden, ist der Zugang zu psychosozialer Unterstützung für queere Menschen immer noch sehr eingeschränkt. Aus Angst vor Diskriminierung und Stigmatisierung vermeiden es queere Menschen, sich an psychosoziale Dienste außerhalb von Mawjoudin zu wenden. Die Dramatherapiegruppe ist ein Instrument zur Stärkung des Selbstwertgefühls und des Selbstbewusstseins, was in einem solch feindseligen Umfeld sehr wichtig ist. Die LGBTIQ+-Gemeinschaft in Tunesien braucht solche sichereren Räume, um die Isolation zu durchbrechen. Die Gruppe bietet einen Raum zur Heilung, zur Unterstützung der psychischen Gesundheit und zum persönlichen Wachsen.
Das Projekt wird von der Hirschfeld-Eddy-Stiftung, der Menschenrechtsorganisation des LSVD unterstützt.►Weitere Infotrmationen.
Guido Schäfer
Hirschfeld-Eddy-Stiftung