Verbot von Lambda Istanbul ist nicht hinnehmbar

Türkische Behörden und Gerichte verstoßen gegen Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten

Am 29. Mai hat ein Zivilgericht im Istanbuler Stadtteil Beyoglu die schwullesbische Menschenrechtsorganisation Lambda Istanbul verboten. Angeblich verstoßen die Ziele von Lambda Istanbul "gegen das Gesetz und die Moral". Und laut Agenturmeldungen argumentierte der Staatsanwalt vor Gericht, der Verein verstoße gegen das Verfassungsgebot zum Schutz der Familie und gegen die "Moral", auch sei der Name "Lambda" nicht türkisch. Dieser haarsträubenden Argumentation folgte das Gericht.

Das Urteil ist skandalös und mit einem EU-Beitritt der Türkei unvereinbar. Lesben, Schwule und Transgender werden in der Türkei immer wieder von Behörden und Justiz schikaniert. So wurde das Büro von Lambda Istanbul erst am 7. April  von der Polizei unter dem Vorwand durchsucht, Lambda Istanbul fördere die Prostitution.