Factsheet | Fannyann Eddy: „We do exist“

Ansprache von Fannyann Eddy vor der UN-Menschenrechtskommission in Genf, April 2004
 

A4, farbig, 4 Blatt, zweisprachig Deutsch-Englisch

Im Jahr 2004 hielt eine Aktivistin aus Sierra Leone als eine der ersten offen lesbischen Frauen eine Rede vor der UN in Genf. Sie hieß Fannyann Eddy. Im selben Jahr wurde sie als lesbische Aktivistin in ihrem Heimatland ermordet. Die Hirschfeld-Eddy-Stiftung hat sich nach ihr benannt, um Ihr Andenken zu ehren und zu bewahren. Wir veröffentlichen die historische Rede zweisprachig auf Deutsch und Englisch. Die damalige UN-Menschen Menschenrechtskommission ist heute der UN-Menschenrechtsrat.Auszug:

"Verehrte Mitglieder der Kommission,

mein Name ist Fannyann Eddy, ich vertrete die Organisation MADRE. Außerdem bin ich Mitglied der Sierra Leone Lesbian and Gay Association. Ich möchte diese Gelegenheit dazu nutzen, Sie auf die Bedrohungen aufmerksam zu machen, denen gefährdete Gruppen und Einzelne nicht nur in meinem geliebten Heimatland Sierra Leone ausgesetzt sind, sondern in ganz Afrika.

Fannyan Eddy

Ich möchte über Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender sprechen, die von vielen afrikanischen Politikern ungern erwähnt werden. Viele afrikanische Führungsfiguren erkennen nicht einmal an, dass es uns gibt. Diese Verweigerungshaltung hat fatale Folgen für unsere Gemeinschaft.

Wir existieren. Doch durch das Abstreiten unserer Existenz müssen wir in ständiger Angst leben: Angst vor der Polizei und staatlichen Stellen, die die Macht haben, uns allein aufgrund unserer sexuellen Orientierung hinter Gitter zu bringen. So wurde vor Kurzem ein junger Schwuler in Freetown verhaftet, weil er wie eine Frau gekleidet war. Ohne Anklage wurde er eine ganze Woche festgehalten. Ich hatte die Möglichkeit, bei den Behörden auf seine Freilassung zu dringen. Die meisten Menschen in seiner Lage wären jedoch für unbestimmte Zeit in Haft geblieben, da es sehr wenige von uns gibt, die sich einmischen können.... "

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Die Publikation des Factsheets wurde gefördert vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV).

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