Bürgerrechtspionier und Menschenrechtsverteidigerin

Benannt ist die Stiftung nach dem deutschen Arzt, Sexualwissenschaftler, Sexualreformer und Bürgerrechtsaktivisten Dr. Magnus Hirschfeld (1868–1935), und nach der prominenten lesbischen Menschenrechtsaktivistin Fannyann Eddy (1974–2004) aus Sierra Leone, die dort 2004 einem Mordanschlag zum Opfer fiel.

Mit der Namenskombination zwischen dem Pionier der homosexuellen Bürgerrechtsbewegung aus Deutschland und der zeitgenössischen Menschenrechtsaktivistin aus Afrika soll auch zum Ausdruck gebracht werden:

Der Kampf für die Menschenrechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans* und intergeschlechtlichen Menschen begann in Europa, findet heute aber auf allen Kontinenten statt. Es ist eine weltweite Angelegenheit und es geht dabei um universelle Prinzipien. Was Magnus Hirschfeld 1897 mit der von ihm begründeten weltweit ersten Bürgerrechtsrechtsorganisation für Homosexuelle begonnen hat, wird heute von vielen Menschen auf allen Kontinenten weitergetragen – oft mit hohem persönlichem Risiko. Auch diese Gefährdung von Menschenrechtsverteidiger*innen will die Hirschfeld-Eddy-Stiftung bewusst machen und der Bedrohung durch internationale Öffentlichkeitsarbeit entgegenwirken. Für diesen tapferen und nicht selten lebensgefährlichen Kampf gegen Unterdrückung steht der Name von Fannyann Eddy.

Magnus Hirschfeld starb 1935 im Exil in Frankreich. Damals hatten die Nazis in Deutschland das Lebenswerk des schwulen jüdischen Forschers und Bürgerrechtskämpfer bereits vernichtet und starteten gerade eine Homosexuellenverfolgung ohne gleichen in der Geschichte. Gerade aus seiner Geschichte heraus sehen wir Deutschland in einer besonderen Verantwortung, sich international für die Menschenrechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans* und intergeschlechtlichen Menschen einzusetzen. Auch hierzu will die Hirschfeld-Eddy-Stiftung beitragen.

Fannyann Eddy war eine der bedeutendsten Stimmen der Lesben und Schwulen aus dem globalen Süden. Der brutale Mord an der mutigen Aktivistin war ein großer Schock. Homophobe Gewalttäter zielen darauf, alle Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans* und intergeschlechtlichen Menschen einzuschüchtern und mundtot zu machen. Mit der Stiftung wollen wir dagegen ein deutliches Zeichen setzen.